FAQ Autismusdiagnostik

Häufig gestellte Fragen bezüglich der Autismusdiagnostik

1. Wir haben den Verdacht, dass unser Klein-/ Vorschulkind im Autismusspektrum liegt und bekommen keinen Termin für eine Diagnostik. Was können wir tun?

Vielen Eltern ist nicht bewusst, dass eine Förderung und Unterstützung auch ohne eine Diagnose möglich ist. Wenn Sie der Überzeugung sind, dass Ihr Kind einen besonderen Förderbedarf benötigt (egal aus welchem Grund) sollte Ihr erster Ansprechpartner eine Frühförderstelle sein. Diese werden überprüfen, ob Ihr Kind von einer Frühförderung profitiert (und in welchem Umfang) oder ob beispielsweise ein erhöhter Förderbedarf im Rahmen der KiTa besteht. Hier gibt es im Saarland die Option einer AfI-Maßnahme (ggf. mit Hilfskraftstunden), durch welche Ihr Kind im Kontext des Kindergartens von einer 1:1 Betreuung profitiert. Der Stundenumfang fällt individuell aus. Außerdem gibt es die Möglichkeit der Anmeldung in einer Integrativen KiTa. Bedenken Sie jedoch, dass die Wartezeiten hierfür sehr lange sind und kein Platz garantiert werden kann. Öffentliche Träger, welche auch Frühförderungen anbieten, können Sie hierbei sicher auch beraten.

Wenn bei Ihrem Kind eine Sprachentwicklungsstörung vorliegt können Sie zudem diagnoseunabhängig eine logopädische Behandlung andenken. Viele Kinder im Spektrum zeigen zudem u.a. sensorische Wahrnehmungsstörungen, welche in einem ergotherapeutischen Rahmen behandelt werden können. In beidern Fällen wäre zunächst Ihre Kinderärztin/Ihr Kinderarzt die/der erste Ansprechpartner/in. 

Bedenken Sie zudem, dass vor Einschulung von uns in jedem Fall zunächst eine Verdachtsdiagnose gestellt wird; eine gesicherte Diagnose wird erst mit oder kurz vor Schulbeginn vergeben, da viele Kinder bis zum 6. Lebensjahr noch große Entwicklungsschritte machen.

 

2. Wir haben den Verdacht, dass unsere Schulkind (bis zum Jugendalter) im Autismusspektrum liegt und bekommen keinen Termin für eine Diagnostik. Was können wir tun?

Auch im Kindes- und Jugendalter können Unterstützungsmöglichkeiten unabhängig von einer Autismusdiagnose wahrgenommen werden, wie z.B. Logopädie (bei sprachlichen Einschränkungen) und Ergotherapie (bei sensorisch-perzeptiven Wahrnehmungsstörungen). Informieren Sie sich bei öffentlichen Trägern und/oder dem Jugendamt über weitere Unterstützungsmöglichkeiten. Auch eine allgemeinpsychiatrische Diagnostik zum Ausschluss anderer psychischer Belastungen kann sinnvoll sein, wobei es auch hier häufig zu langen Wartezeiten kommen kann. Wenn Ihr Kind vor allem im schulischen Bereich Schwierigkeiten zeigt, kann auch ein Kontakt zum Schulpsychologischen Dienst sinnvoll sein und gegebenfalls kann auch über die Option einer Integrationshilfe nachgedacht werden. 

 

3. Wir wollten für unser Kind einen Pflegegrad beantragen. Brauchen wir hierfür eine Diagnose?

Nein. Einen Pflegegrad ist diagnoseunabhängig. Sie (als Hauptversicherter) beantragen diesen über Ihre Krankenkasse. Der Pflegegrad bezieht sich auf den Pflegeaufwand den Sie im Alltag als Eltern haben und auf allgemeine Einschränken, die ihr Kind gegebenfalls zeigt. Dies wird von einem Gutachter der Krankenkassen (MDK = Medizinischer Dienst der Krankenkassen) überprüft, indem Sie Fragen zum Alltag mit Ihrem Kind gestellt bekommen. Lassen Sie sich von Ihrer Krankenkasse beraten! Ein Pflegegrad hat weder für Sie, noch für Ihr Kind Nachteile und wird in einem vorher festgelegten Abstand regelmäßig überprüft (ca. zwei Jahre).

 

4. Ab welchem Alter macht eine Autismusdiagnostik Sinn? / Bis zu welchem Alter bieten wir Termine zur Autismusdiagnostik an?

Prinzipiell können Kinder ab 12 Monaten ("Toddler Modul") diagnostiziert werden. Der optimale Zeitraum für eine Diagnostik ist jedoch ein Alter von 4-5 Jahren, da Verhaltensweisen die bis dahin beibehalten wurden eher als auffällig gelten. Aus diesem Grund nehmen wir Kinder frühestens ab 3 Jahren zur Diagnostik an.

Prinzipiell können wir Termine bis zu 20,11 Jahren anbieten. Ab 18 Jahren kann jedoch auch eine Diagnostik über eine Stelle für Erwachsene sinnvoll sein.

 

5. Warum haben wir keine Warteliste?

Selbstverständlich wägen wir immer wieder ab, wie wir die Terminvergaben für unsere Patienten optimieren können. Wir haben uns jedoch gegen das Führen einer Warteliste entschieden, da dies zum einerseits einen hohen organisatorischen Aufwand erfordert, den wir zeitlich nicht umsetzen können und andererseits würde eine Warteliste sehr schnell so eine hohe Anzahl an Patienten beinhalten, dass diese realistisch gesehen gar nicht mehr abgearbeitet werden könnte.

 

 

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